Genaugenommen mache nicht ich den Honig, sondern meine fleißigen Bienen. Dank der Blütenvielfalt an meinem Standort habe ich jedes Jahr einen etwas anderen Honig der sich in Farbe, Geschmack und Konsistenz unterscheidet. Meistens kann ich zweimal im Jahr Honig ernten. Zuerst im Mai nach der Rapsblüte und dann nochmal mitte Juli den Sommerhonig.
Derzeit wandere ich nicht mit meinen Bienen. Daher stehen sie immer am selben Ort in Tübingen/-Unterjesingen unweit des Schlosses Roseck.
Honigbienen fliegen meist bis zu drei Kilometer von ihrem Bau weg um Nektar, Honigtau, Pollen, Pflanzenharz und Wasser zu sammeln.
Dadurch werden in meinem Fall unter anderem folgende Blüten und Pflanzen angeflogen:
Jahreszeit | Gebiet | Pflanzenart |
Frühjahr | Streuobstwiesen
Auen Agrarfelder |
Apfel, Kirsche, Birne, Pflaume, Schlehdorn, uvam.
Weide, Haselnuss Raps |
Sommer | Waldrand des Schönbuchs
Streuobstwiesen Alleen Vorgärten |
Honigtau von Läusen die auf Tannen
Himbeere, Brombeere, … Linde, Akazie Sonnenblumen, Tomaten, Kräuter, … |
Herbst | Streuobstwiesen und Felder Vorgärten | Sonnenbraut (Helenium), Sonnenhut (Rudbeckia), Glattblattastern, Fetthenne (Sedum), … |
Das Verhältniss zwischen Fructose und Glucose bestimmt die Konsistenz des Honigs. Da Glucose im Honig schneller kristallisiert als Fructose, ist Honig mit einem hohen Glucoseanteil cremig bis fest (z.B. Rapshonig und Frühjahrsblütenhonig). Honigsorten mit einem geringen Glucose-Anteil und höherem Fructosegehalt sind eher flüssig (z.B. Waldhonig und Sommerblütenhonig).
Verwendung der Bienengrafik von www.bienenkiste.de Danke dafür! |
Schon gewusst?
Die Flugweite der Arbeiterin beträgt 1 bis 2 km. Eine Biene fliegt täglich 7 bis 15 mal aus. Abhängig von Ergiebigkeit und Entfernung beträgt die Ausflugsdauer jeweils 25 bis 45 Minuten. Der Zwischenaufenthalt im Stock dauert 5 Minuten. Die Fluggeschwindigkeit beträgt 20 bis 25 km/h. Die Energie für den Flug entnimmt die Biene dem Honigzucker. Sie nimmt einen der Entfernung angemessenen Honigvorrat in der Honigblase mit. Auf 1 km Flug verbraucht sie etwa 2 mg Zucker. Für die Füllung der Honigblase (50 bis 60 mm³) ist der Besuch von 15 bis 100 Blüten erforderlich. Für die Erzeugung von 1 kg Honig sind etwa 3 kg Nektar zu sammeln. Das entspricht 60 000 Honigblasenfüllungen und – bei einer mittleren Flugweite von 800 m – einer Flugstrecke von 40 000 km = einer Erdumkreisung.
Eine Arbeitsbiene wiegt 0,1 g. Eine heimkehrende Sammlerin wiegt um die Hälfte mehr durch Nektar oder um ein Drittel mehr durch Pollen. Eine Pollenladung ist das Ergebnis von ca. 100 Blütenbesuchen. Etwa 20 Pollenladungen sind für die Füllung einer Pollenzelle erforderlich.
40 000 Bienen brauchen täglich etwa 40 g Wasser. 6000 Brutzellen brauchen weitere 140 g Wasser. Für 180 g Wasser sind 18 000 Flüge zur Tränke erforderlich. Eine Wasserholerin führt 50 Ausflüge pro Tag durch. So müssen 360 Arbeiterinnen ganztägig Wasser heranschaffen.
Das Gedächtnis für die Wohnung bleibt der Biene zeitlebens erhalten und geht nur beim Schwarm verloren. Die Biene kann Farben unterscheiden. Ihr Farbenspektrum ist im Vergleich zu dem des Menschen zum Ultravioletten hin verschoben, während die Biene rot-blind ist.
Quelle: hu-berlin.de/bienenkunde/